Koordinationsstelle Kinder- & Jugendtrauer
Wenn eine nahestehende Person im Leben von Kindern oder Jugendlichen verstirbt, sind diese genauso von dem Verlust betroffen wie Erwachsene. Viele Eltern möchten ihre Kinder jedoch vor schlimmen und schwierigen Erfahrungen schützen und schrecken daher davor zurück, mit ihren Schützlingen offen über Tod, Sterben und Trauer zu sprechen. Doch irgendwann kommen alle einmal mit dem Thema Tod in Berührung, denn es gehört zum Leben dazu.
Mit dem Verlust eines Menschen können viele Gefühle wie Angst, Unsicherheit, Einsamkeit, Schuld und Zweifel aufkommen. Auch Gedanken über die eigene Sterblichkeit oder die Sterblichkeit von Angehörigen, den Eltern, Freund*innen etc. können hochkommen. Erwachsene möchten ihre Traurigkeit vor den Kindern häufig nicht zeigen oder sie nach einer schrecklichen Nachricht schnell auf andere Gedanken bringen. Doch viel wichtiger ist es, den Kindern Raum zu geben und mit ihnen offen über den erfahrenen Verlust zu sprechen.
Auch wenn Kinder mit ihrer Trauer anders umgehen als Erwachsene, sie anders zeigen oder vielleicht auch verstecken, gilt es, sie – ihrem Alter entsprechend – einzubeziehen, ihnen wichtige Details nicht vorzuenthalten und sie an der Trauer der Familie / Gruppe etc. teilhaben zu lassen. Durch aktives Einbezogen werden können sie ihr Umfeld und auch sich selbst besser verstehen und im Miterleben lernen, wie man als Familienverbund und in der Gesellschaft mit den Herausforderungen des Lebens gut umgehen kann.
Manchmal fühlen sich Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer zusätzlich in einer gleichaltrigen Gruppe gut aufgehoben und so gibt es verschiedene Trauergruppenangebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Diese sind mit ihren Angeboten zur Trauerbewältigung speziell auf die entsprechenden Altersgruppen zugeschnitten. Wir, in der Koordinationsstelle Kinder- und Jugendtrauer, arbeiten eng mit „diesseits“, dem Kindertrauerangebot für die Stadt Aachen, sowie „Libelle“ und „Phoenix“, den Trauergruppen in Alsdorf zusammen. Zudem ist es uns ein Anliegen, Schulen und Kindergärten für den Akutfall mit Informationsmaterial und Fortbildungsmodulen auszustatten. Gleichzeitig ist es uns ein großes Anliegen, daran mitzuarbeiten, dass neue Kinder- und Jugendtrauerprojekte in der Nordeifel und im Raum Eschweiler / Stolberg entstehen. Momentan müssen viele trauernde Familien weite Wege auf sich nehmen oder haben aufgrund der Entfernungen nicht die Möglichkeit ein Angebot zu nutzen. Um Kinder und Jugendliche in ihrer Trauer bestmöglich zu begleiten, zu unterstützen, ihnen eine Plattform zu bieten und ihre Stimme in der Öffentlichkeit bei diesem wichtigen Thema zu stärken, besteht ein wesentlicher Teil unserer Arbeit aus dem Vernetzen bestehender Projekte, die in diesem Bereich tätig sind, um Ressourcen zu bündeln, voneinander zu lernen und sich gemeinsam für die Sache stark zu machen.
Über den Button „Kontakte Kinder- und Jugendtrauer“ gelangen Sie zu einer Sammlung aktueller Hilfs- sowie Fortbildungsangebote, die sowohl im Akutfall als auch präventiv hilfreich sein können.
Bei Interesse, Fragen und Anregungen melden Sie sich gerne!