Mobile Ethikberatung
„Ethik“ beschäftigt sich mit der Frage nach dem guten Leben, dem guten Handeln. Es geht also darum, was ich für richtig und gut halte, nach welchen Werten ich mich entscheide und aufgrund dieser Werte handele und mein Leben darauf ausrichte.
Im Duden finden sich zwei Perspektiven in Bezug auf „Beratung“:
- Erteilung eines Rates oder von Ratschlägen
- Besprechung, Unterredung
Wir verstehen unter Ethikberatung eine fachlich qualifizierte Begleitung zu den schwierigen Fragestellungen des Lebens. Dazu werden Menschen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen in einem zertifizierten Kurs zu Ethikberatenden ausgebildet.
In dieser Beratung geht es darum, Menschen in schwierigen Fragestellungen zu begleiten. Häufig beginnt es damit, die Menschen zu unterstützen, Ihre persönliche Frage erstmal genau zu beschreiben. Die beratende Person moderiert ein Gespräch und unterstützt Menschen eine Antwort bzw. eine Entscheidung zu finden. Die Ethikberater*innen moderieren den Prozess, stellen Fragen und vermitteln, wenn nötig, zwischen unterschiedlichen Perspektiven. Die Berater*innen sprechen Empfehlungen aus und übernehmen keine Entscheidung für die zu beratende Personen. Eine letztendliche Entscheidung oder einen Entschluss zum Handeln trifft die Person selbst. Eine Ethikberatung ist keine Rechtsberatung und ersetzt diese auch nicht. Eine Ethikberatung ist auch keine Supervision oder Therapie.
Als Ethik-Fallberatungen werden Besprechungen verstanden, bei denen ein konkreter Behandlungsfall unter ethischen Gesichtspunkten diskutiert wird. Diese Besprechung ist prospektiv, d. h. sie soll dabei helfen, ein gemeinsam getragenes Behandlungskonzept festzulegen, verschiedene Behandlungsoptionen in ihren Konsequenzen und Gründen zu erörtern, ethisch zu bewerten und bei der Festlegung einer Behandlungsoption zu helfen. Sie wird in der Regel auf der Station stattfinden, auf welcher der Patient behandelt wird, bzw. in der Wohngruppe des Bewohners in der Altenhilfe.
„Kann ich als Pflegerin in einer Einrichtung oder einem Pflegedienst so etwas in Anspruch nehmen?“ „Ich bin pflegender Angehöriger und mit der Situation um meine schwer erkrankte Frau unglücklich – ist das noch so richtig, was wir hier mit und für Sie tun?“ „Wir betreuen im therapeutischen Team und eigentlich arbeiten wir auch ziemlich gut miteinander. Jedoch haben nun aktuell die verschiedenen Berufsgruppen sehr unterschiedliche TherapieIdeen und Pflegegedanken zu dieser einen Person. Was machen wir denn nun? Das geht in völlig verschiedene Richtungen…?“
Aus diesen Beispielfragen spüren Sie bestimmt eine große Ratlosigkeit der sprechenden Personen heraus. Fühlen Sie sich angesprochen? Sie müssen mit diesen Fragen und Herausforderungen nicht alleine bleiben. Sie können MEBA kontaktieren und dann schauen wir gemeinsam, wie eine Lösung ausehen kann. Entsteht aus solch einem Gespräch der Auftrag an MEBA eine Ethikberatung durchzuführen, werden alle beteilgiten Personen angesprochen und ein gemeinsamer Termin vereinbart.
Das Gespräch findet dann an dem Ort statt, wo die Person lebt, um die es geht. Das heißt im Klartext: zu Hause oder in der Einrichtung. Wir fahren an jeden Ort der Städteregion Aachen. Vom Team MEBA kommen immer mindestens zwei, maximal vier Ethikberater*innen mit. Ein*e Ethikberater*in übernimmt die Moderation des Gesprächs. Die/Der zweite fertigt das Protokoll an. MEBA ermöglicht es allen betroffenen Personen sich zu äussern und spricht eine Empfehlung aus. Die letztliche Entscheidung über Behandlungen und Therapien obliegt immer, der/dem zuständigen Mediziner*in.